Falknerverband und Messe / Falconers association and fair

Mein Mensch und ich waren vor kurzem mit unserem Falknerverband auf der Messe „Wild und Fisch“ in Offenburg. Das nehme ich zum Anlass, um über Falknerverbände zu berichten.
Wir sind Mitglied im VDF. Ich dachte bisher, das würde „Verband Deutscher Falken“ bedeuten, aber ich wurde eines Besseren belehrt, es heißt „Verband Deutscher Falkner“.

Es gibt neben dem VDF (Verband Deutscher Falkner) auch noch den DFO (Deutscher Falkenorden) und den ODF (Orden Deutscher Falkoniere). Wer in welchen Verband eintritt, das ist Geschmacksache.
In einem Verband Mitglied zu sein, hat viele Vorteile, sagt mein Mensch. Als Jungfalkner bekommt man Kontakt zu erfahrenen Falknern und kann um Rat fragen und sich etwas zeigen lassen. Man kann an Gemeinschaftsbeizjagden teilnehmen, und es werden Kurse angeboten zu verschiedenen Themen der Falknerei, beispielsweise wie man Geschüh selbst herstellen kann.
Erfahrungsaustausch ist in der Falknerei enorm wichtig! Immer zum Wohle des Vogels.

Wenn man in einem Verband ist, kann man zusammen mit den anderen Falknern und deren Vögel an Veranstaltungen teilnehmen, um die Falknerei und die Beizjagd einem breiten Publikum zu präsentieren. Das haben wir in Offenburg gemacht.

Unseren Messetag fasse ich so zusammen:
– Mein Mensch kam am frühen Morgen zu mir, um mir Atzung zu geben. Ich war aber gerade damit beschäftigt, das Gewölle heraus zu würgen. Also wartete sie, ließ mich in Ruhe speien (Gewölle wird auch Speiballen genannt), und danach durfte ich eine ganze Wachtel kröpfen.
– Etwas später wurde ich verhaubt und in die Autobox gestellt, und los ging die Fahrt. Wir holten eine Freundin und deren Vogel ab, danach fuhren wir vier nach Offenburg.
– Dort angekommen mussten wir Vögel im Auto warten, während unsere Menschen ihre Ausstellerausweise und die Parkkarte besorgten. Dann wurden wir abgeholt und in die Messehalle getragen.
– Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug, auf der Messe war sehr viel los. Hinter dem Messestand vom VDF stand ein hoher Holzzaun. Mein erklärtes Ziel war, dort oben zu stehen, weil man von dort bestimmt einen klasse Überblick über alles hätte. Mein Mensch erklärte mir, dass das nicht möglich sei, ich musste bei ihr auf dem Handschuh bleiben oder auf dem Hohen Reck stehen.

– Mit Menschen habe ich kein Problem, die schaue ich mir genau an, und dann kann ich mich entspannen. Auf der Messe war es aber so, dass die Menschen in meinem Blickfeld ständig gewechselt haben, kaum waren welche da und stellten Fragen, gingen sie auch schon weiter. Es war wie ein Fluss aus Menschen. Das war anstrengend, aber es war ok. Sobald es mir zu viel wurde und ich keine Lust mehr auf neue Gesichter hatte, stellte ich mich auf dem Hohen Reck mit dem Rücken zum Menschenfluss, und dann konnte ich mich ausruhen.
– Als die Messe zu Ende war, ging mein Mensch mit mir auf dem Handschuh los, um andere Messestände zu besuchen. Weit kam sie nicht, wir wurden immer wieder von Besuchern aufgehalten, die mich anschauen wollten. Ich durfte dann aber auch etwas anschauen. Beim Stand vom Landesjagdverband Baden-Württemberg standen ausgestopfte Wildtiere. Ich interessierte mich für das Fuchsjunge und für die Enten. Den Keiler habe ich auch angesprochen, bekam aber keine Antwort.

Plötzlich erhob sich in meiner Nähe eine surrende Maschine senkrecht in die Höhe. Ich erschrak kurz, weil ich so etwas noch nie zuvor gesehen hatte. Mir wurde dann erklärt, dass das eine Drohne sei, mit der man Rehkitze in einer Wiese finden kann, um sie vor dem Mähtod zu bewahren.

– Danach fuhren wir heim. Ich war müde von diesen vielen Menschen, aber um eine Erfahrung reicher. Und ich habe genau gehört, wie viele Leute gesagt haben, dass sie mich schön finden. 🙂


My human and I were recently with our falconer association at the „Wild game and Fish“ trade show in Offenburg. I take this as an opportunity to report about falconer associations.
We are members of the VDF. I thought until now, that would mean „Association of German Falcons“ but I was taught better, it is called „Association of German Falconers“.

In addition to the VDF (Association of German Falconers), there is also the DFO (German Order of Falconry) and the ODF (Order of German Falconers). Who joins which association, that is a matter of taste.
To be a member of an association has many advantages, my human says. As a young falconer you get contact with experienced falconers and can ask for advice and be shown things. You can take part in community hunts, and courses are offered on various falconry topics, such as how to make jesses.
Exchange of experiences is enormously important in falconry! Always for the benefit of the bird.

If you are in an association, you can participate in events together with the other falconers and their birds to present falconry to a wide audience. That’s what we did in Offenburg.

I summarize our day at the fair like this:

  • My human came to me early in the morning to give me food, but I was busy choking out a pellet. So she waited, let me spit in peace (pellets are also called spit balls), and after that I was allowed to chow down on a whole quail.
  • A little later I was hooded and put in the car box, and off we went. We picked up a friend and her bird, then the four of us drove to Offenburg.
  • Once there, we birds had to wait in the car while our humans got their exhibitor passes and parking card. Then we were picked up and carried into the exhibition hall.
  • The next few hours flew by, there was a lot going on at the show. Behind the booth of the VDF was a high wooden fence. My declared goal was to sit up there, because from there one would certainly have a great overview of everything. My human explained to me that this was not possible, I had to stay with her on the glove or stand on the „high perch“.
  • I have no problem with people, I look at them and then I can relax. At the trade show, however, the people in my field of vision were constantly changing; as soon as some were there and asked questions, they moved on. It was like a river of people. It was exhausting, but it was okay. As soon as it became too much for me and I didn’t feel like seeing new faces, I stood on the „high perch“ with my back to the flow of people, and then I could rest.
  • When the fair was over, my human went off with me on the glove to visit other booths. She did not get far, we were stopped again and again by visitors who wanted to look at me. But then I was allowed to look at something. At the booth of the „Landesjagdverband Baden-Württemberg“ there were stuffed wild animals. I was interested in the fox cub and the ducks.
    I had also addressed the boar, but got no answer.
    Suddenly a whirring machine rose vertically into the air near me. I was startled briefly because I had never seen anything like it before. It was then explained to me that this was a drone used to find fawns in a meadow to move them and save them from the tractor´s mower blades.
  • After that, we drove home. I was tired of all these people, but enriched by an experience. And I heard exactly how many people said they thought I was beautiful. 🙂

Veröffentlicht von Faszination Falke

Falknerei ist kein Hobby, es ist Leidenschaft. Für einen Falken ist Falknerei die Kunst, einen Menschen an sich zu binden. ;-)

4 Kommentare zu „Falknerverband und Messe / Falconers association and fair

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