Mein Training / My training

Es gibt nicht nur eine Art, mich zu trainieren, sondern es gibt ganz unterschiedliche Arten des Trainings.

1. Das Federspieltraining
Hierbei arbeitet mein Mensch mit meinem natürlichen Instinkt: meinem Jagdinstinkt. Während ich noch mit Haube auf der Faust meines Menschen stehe, bereitet sie alles für mein Training vor. Dafür geht sie in die Hocke und stellt mich kurz auf ihrem Oberschenkel ab. Ich sehe nichts, trete aber voller Vertrauen über, sobald mein Mensch ein bestimmtes Geräusch macht. Dann weiß ich, dass ich einen Schritt nach vorne machen kann. Dann bindet sie Atzung (meistens ein totes Eintagsküken) auf mein Federspiel. Mein Federspiel ist aus schwarzem Leder und hat die Form einer Krähe. Anschließend zieht mein Mensch sich den Falknerhandschuh wieder an, nimmt mich hoch, macht meine Geschühriemen los und zieht mir die Haube aus. Mit der rechten Hand schwingt sie das Federspiel und ich starte sofort. Dann folgen mehrere Angriffsflüge auf den Beute-Dummy. Mein Mensch lässt mich nahe herankommen, zieht ihn dann weg, ich wende und greife erneut an. Das machen wir solange, bis mein Mensch mir ansieht, dass ich genug trainiert habe, dann darf ich das Federspiel erbeuten und komme so an meine Belohnung.

2. Von Faust zu Faust fliegen
Hierbei fliege ich zwischen meinem Menschen und Azubi hin und her und bekomme bei jedem ein Stückchen Fleisch. Dieses Training kann man sowohl draußen als auch im Haus machen, wenn beispielsweise das Wetter mal ganz mies ist. Dieses Training ist natürlich kein Vergleich zu meinem Freiflugtraining, aber ein bisschen Bewegung schadet nie und auf diese Art kann ich auch meine Muskulatur stärken.

3. Vertical jumping, auf deutsch vertikales Springen
Dabei stehe ich auf einem Block in Bodennähe, während mein Mensch auf einer Holzkiste steht. Ich muss dann hochfliegen, um meine Belohnung auf dem Handschuh zu erhalten. Das ist viel anstrengender als hin und her zu fliegen, denn auch mein eines Kilogramm macht sich durch die Schwerkraft bemerkbar, ich muss meine Flügel ganz anders einsetzen, und ich muss viel stärker abspringen. Ein gutes Training für mich, sagt mein Mensch, und ich muss ihr recht geben, das ist wirklich mühevoll.

4. Mentales Training
Nicht nur der Körper will trainiert werden, auch der Kopf braucht Training, damit ich mich mehr und mehr an jede Alltagssituation gewöhne, keinen Stress verspüre und mich entspannen kann. Dazu nimmt mich mein Mensch mit zum Autofahren, in die Stadt, in eine Schule, in ein Altersheim, zu fremden Hunden, zu Pferden, zu Schafen usw.
Mein Mensch sagt, ich wäre fast immer ziemlich gelassen und cool. 🙂

Und manchmal trainiere ich nicht selbst, sondern schaue unserem Vierbeiner beim Training zu. Das hat einen gewissen Unterhaltungswert. 😉


There is not just one way to train me, but rather several different ways of training.

1. Training with the lure
Here my human works with my natural instinct: my hunting instinct. While I am still sitting with my hood on my human’s fist, she prepares everything for my training. For this she squats and puts me briefly on her thigh. I see nothing, but step over full of confidence as soon as my human makes a certain noise. Then I know that I can take a step forward. She then ties food (usually a thawed day-old chick) onto my lure. My lure is made of black leather and is shaped like a crow. Then my human puts her falconer’s glove back on, picks me up, undoes my jesses, and pulls off my hood. With her right hand she swings the lure and I take off immediately. Then follow several attack flights on the prey dummy. My human lets me get close, then pulls it away, I turn and attack again. We do this until my human sees that I have trained enough, then I may capture the lure and get my reward.

2. Flying from fist to fist
Here I fly back and forth between my human and my trainee and get a piece of meat from each. This training can be done outdoors as well as indoors, for example when the weather is really bad. This training is of course no comparison to my free flight training, but a little movement never hurts and this way I can also strengthen my muscles.

3. Vertical jumping
Here I stand on a block near the ground while my human stands on a wooden box. I then have to fly up to get my reward on the glove. This is much more strenuous than flying back and forth, because my one kilogram is also affected by gravity, I have to use my wings in a completely different way, and I have to use a lot more energy. A good workout for me, my human says, and I have to agree with her, it’s really tiring.

4. Mental training
It´s not only the body that needs to be trained, but also the head, so that I get more and more used to every everyday situations, do not feel stress and can relax. For this purpose my human takes me with her on drives, into the city, to a school, to a retirement home, and to places where I face strange dogs, horses, sheep, and so on.
My human says I am almost always pretty calm and cool. 🙂

And sometimes I don’t train, but watch our four-legged friend training. This has a certain entertainment value 😉

Veröffentlicht von Faszination Falke

Falknerei ist kein Hobby, es ist Leidenschaft. Für einen Falken ist Falknerei die Kunst, einen Menschen an sich zu binden. ;-)

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