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Ein Welpe im Haus

Vor kurzem habe ich Thorin, meinen neuen Mitbewohner, herzlich willkommen geheißen. Was ich mir damals noch nicht vorstellen konnte war, was es wirklich bedeutet, einen Welpen im Haus und auf dem Grundstück zu haben.
Ich selbst bin als Falke zwar sehr schnell, aber ich mag es nicht, wenn sich andere hektisch bewegen. Der Zwerg wuselte die ersten Wochen bei uns herum wie ein kleiner Wirbelwind. Da half kein Fauchen und kein Schreien, das Gewusel ging einfach weiter.
Während seiner oralen Phase fraß er alles, bis auf mich. Alles bedeutet Blätter, Steine, Dreck, Holz etc.
Thorin fing dann an, den Garten nach seinen Vorstellungen umzugestalten. Er scheint tiefe Löcher zu mögen.
Er platzierte seine Häufchen gerne auf Pflanzen und Blumen im Garten, niemals daneben.
Außerdem entwickelte er sich mit der Zeit zu einem Meisterdieb. Kein Schuh war vor ihm sicher, kein Strumpf, kein Handtuch und nicht einmal die Topflappen. An denen lutschte er gerne. Naja, jeder braucht ein Hobby.
Einmal trieb er es zu weit. Ich war sehr empört und petzte es meinem Menschen. Die sagte nur, ich müsse das verstehen, Thorin sei nun einmal ein Hund, und Hunde tun so etwas. Er hatte seine nasse Schnauze an mein Hinterteil gedrückt und an mir geschnuffelt.
Es ist mir egal, ob Hunde das tun, wir Falken tun das nicht, und wir Falken mögen das auch nicht.
Jetzt drehe ich mich immer so, dass der Zwerg nicht mehr hinten an mich heran kommt.
Manchmal schläft er. Das ist die schönste Zeit. Dann bellt er im Schlaf und seine vier stark behaarten Beine zappeln wie wild.
Hatte ich schon erwähnt, dass er einen Bart hat? Einen wilden schwarzen Bart, in dem Essensreste hängen, Blütenblätter und vieles mehr. Den Bart bürstet mein Mensch jeden Abend.
Am Anfang war Thorin wenigstens klein, da hätte ich ihn mir fast als Beute vorstellen können. Aber er wuchs schnell. Nach kurzer Zeit war er schon zu groß für eine Beute. Schade eigentlich.
Zum Glück sieht er mich nicht als Beute. Mein Mensch hat ihm von Anfang an erklärt, dass ich zur Familie gehöre, und dass er mich nicht essen darf, auch nicht abschlecken.
Aber den nötigen Respekt scheint er noch nicht zu haben, ich werde noch lange an seiner Erziehung arbeiten müssen.
Mein Mensch sagt immer, der Zwerg sei rotzfrech und dickköpfig, aber auch süß.
Naja, irgendwie hat sie Recht.
Thorin, schön, dass du da bist.
Aber wehe, du schnuffelst nochmal an meiner Kloake. Dann gibt´s Ärger! 😉

Faszination Falke

Für einen Falken ist Falknerei die Kunst, einen Menschen an sich zu binden. ;-)

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1 Kommentar

  1. Ihr werdet Euch schon an einander gewoehnen und es miteinander aushalten. Danke fuer die nette Story.
    LG,
    Pit

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