Im Beitrag „Meine Lieblingsbeschäftigung“ habe ich versprochen, einmal extra zum Thema „Sehen“ zu schreiben. Das Sehen ist mein bester und wichtigster Sinn.

Für Menschen ist es bestimmt sehr schwierig, sich vorzustellen, wie ein Falke seine Umgebung wahrnimmt.
Das fängt schon damit an, dass wir in verschiedenen Geschwindigkeiten leben.
Mein Nervensystem arbeitet ungefähr zehnmal schneller als deins. Wenn du eine schnelle Bewegung siehst, dann ist das für mich wie Zeitlupe. Darum sind meine Bewegungen manchmal so schnell, dass du sie nicht mehr als Bewegung wahrnehmen kannst, sondern nur noch das Ergebnis siehst, z.B. wenn ich bei hoher Geschwindigkeit im Flug eine Beute in der Luft greife.
Manchmal nicke ich mit dem Kopf. Das bedeutet aber nicht, dass ich dem zustimme, was du in dem Moment sagst, sondern ich erkenne so besser die Größe und die Entfernung von dem, was ich gerade fixiere.
Meine Augen sind im Vergleich zum restlichen Körper sehr groß und ich habe viel mehr Sinneszellen darin, als ein Mensch. Ich sehe also alles viel besser, klarer und schärfer.
Wenn ich in die Ferne schaue, dann ist es ungefähr so, als würdest du durch ein Fernglas schauen.
Ich erkenne eine Beute noch sehr gut in 3 km Entfernung.
Da meine Beute in der Natur schnell ist, muss es so sein, dass ich noch schneller bin, sonst könnte ich sie ja nie erwischen.
Wer zu dem Thema noch mehr lesen möchte, dem empfehle ich das Buch „Falke“ von Helen Macdonald.
Über meine Bücherempfehlungen schreibe ich mal extra.
Da meine Welt größtenteils aus Sehen besteht, schalte ich automatisch in den Ruhemodus, wenn ich verhaubt werde. Ich höre dann zwar, was um mich herum geschieht, aber es interessiert mich nicht.
Riechen kann ich fast nichts, aber das brauche ich auch nicht.
Geier können hingegen gut riechen, damit sie Aas in der Natur finden.

In my post „My favorite activity“ I promised to write about the subject of „seeing“. Sight is my best and most important sense.
For humans it is certainly very difficult to imagine how a falcon perceives its surroundings.
It starts with the fact that we live at different speeds.
My nervous system works about ten times faster than yours. When you see a fast movement, it’s like slow motion for me. That’s why my movements are sometimes so fast that you can no longer perceive them as movements, but only see the result, for example, when I grab my prey in the air at high speed in flight.
Sometimes I nod my head. This does not mean that I agree with what you are saying at that moment, but it helps me to see the size and distance of what I am fixing on.
My eyes are very large compared to the rest of my body and I have many more sensory cells in them than a human. So I see everything much better, clearer and sharper.
When I look into the distance, it’s about like you’re looking through binoculars.
I can still recognize a prey very well at a distance of 3 km.
Since my prey in nature is fast, I must be even faster, otherwise I could never catch them.
If you want to read more about this topic, I recommend the book „Falcon“ by Helen Macdonald.
I’ll write about my book recommendations separately.
Since my world consists mostly of seeing, I automatically switch to sleep mode when I get hooded. I can hear what’s going on around me, but it is not important for me.
I can smell almost nothing, but I don’t need to.
Vultures can smell well so they can find carrion in nature.
Hier bei uns haben wir jede Menge Geier. Die brauchen wir auch, denn die halten die Landschaft frei von toten Tieren. Leider werden hier naemlich sehr viele Rehe ueberfahren. Die Geier freuen sich natuerlich ueber das im wahrsten Sinne des Wortes „gefundene“ Fressen.
Ich denke da immer an der Karl-May Roman „Unter Geiern“, obwohl der Titel nicht die Voegel sondern menschliche „Geier“ meint. Und ich denke mir auf meinen Radtouren immer, dass ich nicht lange als „Roadkill“ iegen bleiben wurde, wenn ich einmal angefahren werden sollte, sondern ziemlich schnell „umweltfreundlich entsorgt“ werden wuerde. 😀 Makaber Gedanke, zugegeben.
Vor ein paar Jahren hatten wir hier bei uns – ganz in der Naehe muss er sein Nest gehabt haben – einen „Red Hawk“. Zumindest haben Nachbarn gesagt, es sei einer. Ich habe ihn leider nur zwei oder drei Mal zu Gesicht bekommen, und dann nicht nah genug. Und ehe ich die Kamera hatte, war er leider wieder weg. Aber gehoert habe ich ihn oft.
Bilder von Geiern bei uns [als wir noch suedlich von San Antonio lebten] findest Du hier https://wp.me/pM6X1-RA
Liebe Gruesse,
Pit
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Ich finde das gar nicht makaber, sondern ein fast schöner Gedanke, in diesen natürlichen Kreislauf eingebunden zu werden, wenn einen Geier entsorgen.
Aber natürlich wünsche ich Dir noch viele schöne Radtouren! 🙂
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So ganz kann ich mich diesem Gedanken denn nun doch nicht anschliessen. Aber den Spass an Radtouren lasse ich mir nicht verderben. 😉
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