Mein Mensch wird unterwegs oft gefragt, ob ich ein Bussard bin.
Als Laie ist das auch schwer zu erkennen. Nicht jeder ist Falkner oder Ornithologe.
Ich zeige euch heute zwei besondere Kennzeichen der Falken.
1. Der Falkenzahn

An der Seite meines Oberschnabels seht ihr den Zacken. Den habe ich auf beiden Seiten. Das ist kein Zahn, sondern eine scharfe Spitze. Meinen Falkenzahn brauche ich, um meine Beute zu töten. Wir Falken sind Bisstöter. Alle anderen Greifvögel sind Grifftöter.
Bei manchen Falken wird der Schnabel und der Falkenzahn zu lang, dann muss das gekürzt werden. Entweder macht der Falkner das selbst, oder er geht damit zu einem erfahrenen Veterinär. Ich schleife meinen Schnabel gerne selbst an einem Steinsitz in meiner Voliere.

Und ab und zu darf ich einen Hasenschädel kröpfen, Vorsorge statt Nachsorge. 😉
2. Zapfen im Nasenloch

Falken haben in den Nasenlöchern diese kegelförmigen Zapfen, die heißen Tuberkel.
Die brauche ich, damit ich beim Sturzflug noch gut atmen kann, denn da erreiche ich hohe Geschwindigkeiten, und ohne Zapfen würden meine Lungen durch die eindringende Luft aufgeblasen werden. Andere Greifvögel haben diese Zapfen nicht.
Wanderfalken können im Sturzflug über 350 km/h erreichen. Wir Sakerfalken sind nicht ganz so schnell, zumal wir gerne in Bodennähe jagen.
Ingenieure haben gemerkt, dass die Natur der beste Lehrmeister ist.
So wurde bei den Lufteinlässen der Triebwerke eines Kampfjets genau das nachgebaut, diese „Nasenlochzapfen“.
Hier findet ihr ein Video der Jagdschule Thüringen, in dem sehr gut die Unterschiede der heimischen Falken erklärt werden.

My human is often asked on the road if I am a buzzard.
As a layman, it is certainly difficult to tell. Not everyone is a falconer or an ornithologist.
Today I show you two special characteristics of the falcons.
- The falcon´s tooth
On the side of my upper beak you can see the spike. I have it on both sides. This is not a tooth, but a sharp point. I need my falcon’s tooth to kill my prey. We falcons kill with our beak. All other raptors kill with their claws.
With some falcons, the beak and the falcon’s tooth become too long, then that has to be shortened. Either the falconer does it himself or he goes to an experienced veterinarian to have this done. I like to grind my beak myself on a stone seat in my aviary.
And every now and then I am allowed to eat a rabbit’s head, since preventive care is better than aftercare or treatment.
- Tubercles in the nares
Falcons have these cone-shaped tubercles in their nares.
I need them so that I can still breathe well during the stoop, because I reach high speeds and without these tubercles my lungs would be inflated by the penetrating air. Other raptors do not have these tubercles.
Peregrine falcons can reach over 350 km/h in a stoop. We Sakerfalcons are not quite as fast, especially since we like to hunt near the ground.
Engineers have noticed that nature is the best teacher.
This is exactly what was copied for the air intakes of a fighter jet’s engines, these „tubercles“.
Sehr spannend. Einiges war mir bis dato nicht bekannt, obwohl ich in der Lippeaue viele freilebende Falken beobachtet und fotografiert habe,
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Um das zu sehen, muß man nahe an den Falken herankommen bzw. darauf achten. Beim nächsten Falken wird es Dir bestimmt auffallen. 🙂
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Ich komme zwar recht nahe heran. Aber nur „Wild life“ und mit super Tele, das reicht nicht.
Aber es stimmt. Ich achte jetzt darauf uns es ist eine Frage der Zeit. Danke Dir.
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Danke fuer diese hochinteressanten Informationen.
Liebe Gruesse,
Pit
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