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Beizjagd

Die Beizjagd ist die Jagd mit abgetragenen Greifvögeln auf frei lebendes Wild.
Wobei man Jagdrecht und Jagdzeiten beachten muss.
Gejagt wird beispielsweise mit Habicht, Wüstenbussard (Harris Hawk), Wanderfalke, Steinadler, etc.
Gejagt wird unter anderem auf Reh, Hase, Kaninchen, Krähe, Ente, Fasan etc.
Manche Menschen denken, das sei grausam. Ist es meiner Meinung nach nicht. Es ist Natur. Und Natur ist kein Zuckerschlecken. Tiere müssen in der Natur töten und fressen, um zu überleben. Oder soll ich als Falke anstatt Fleisch künftig Äpfel essen?

Hier findet ihr ein klasse Video der Jagdschule Thüringen über die Beizjagd, in dem alles sehr anschaulich erklärt und gezeigt wird.

Greifvögel kann man nicht erziehen, nicht abrichten und schon gar nicht auf Wild hetzen. Wir machen das, was wir in der Natur sowieso machen würden, nur eben mit dem Menschen als Jagdpartner.

Die Falknerei ist kein Hobby, sie ist eine Art zu leben.
Die Falknerei ist übrigens seit 2016 immaterielles UNESCO Kulturerbe.

Heute ist MEIN großer Tag, Beizjagd auf Krähen.
Der Jäger in einem Revier in der Nähe ist so nett, uns das zu gestatten.

Jetzt wird es ernst, wo sind die Krähen?

Später am Tag:
Wir sind mehrmals durch das ganze Revier gefahren, von Nord nach Süd, von West nach Ost und andersherum, haben gewartet und gelauert, aber keine einzige Krähe heute weit und breit. Schade.
Dann eben ein ander Mal.
In der Natur kann man sich nichts bestellen.
Zum Glück gibt es daheim regelmäßige Atzung (Essen).
Das ist eine der Voraussetzungen, damit ich bei meinem Menschen bleibe.
Ich könnte bei jedem Freiflugtraining wegfliegen, mache es aber nicht.
Warum nicht? Weil ich Vorteile habe, wenn ich bleibe:

  • Genügend abwechslungsreiche Atzung, wie Küken, Wachtel, Taube, Kaninchen, etc. mit Knochen und Federn / Fell (das ist wichtig für das Gewölle, darüber berichte ich ein ander Mal)
  • Ein Dach über dem Kopf, damit ich bei Mistwetter nicht im Regen stehe
  • Regelmäßige Reinigung meiner Voliere
  • Oft Freiflugtraining, fast jeden Tag, entweder auf das Federspiel oder von Faust zu Faust, das bedeutet zwischen meinem Menschen und meinem Azubi hin und her
  • jeden Tag frisches Wasser in meiner Badebrente, damit ich trinken und baden kann
  • die Möglichkeit, auf Jagd zu gehen

Bin ich zu anspruchsvoll? Nein! Wenn man schon ein Wildtier bei sich leben läßt, dann bestmöglich artgerecht.





Faszination Falke

Für einen Falken ist Falknerei die Kunst, einen Menschen an sich zu binden. ;-)

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3 Kommentare

  1. Was heißt denn „abgetragene Greifvögel“?

    1. Danke für Dein Interesse. Eine sehr gute Frage! „Abgetragene Greifvögel“ bedeutet, dass diese Greifvögel an Menschen gewöhnt wurden, ab dem Zeitpunkt, wenn sie sowieso das Nest verlassen. Durch Füttern verlieren sie ihre natürliche Scheu und verknüpfen die Menschen und den Falknerhandschuh positiv. Der Handschuh dient ihnen als sicherer Ort und von dort aus wird auch die Jagd gestartet. Sobald mein Greifvogel und ich ein Team bilden und wir uns vertrauen, nennt man den Vogel abgetragen. – Ronja würde sagen, sie hätte mich dann schon recht gut erzogen. 😉

      1. sagt:

        Manchmal fragt man sich schon, wie denn wohl diese unverständlichen Fachsprache-Ausdrücke (egal in welchem Bereich) zustandekommen.
        Ein Freund, Jäger, spricht immer vom „Stück“, wenn er ein Tier meint, ich als Imkerin von „Beute“, wenn ich den Bienenkasten meine…. *augenroll*
        Danke für die Erklärung!

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